Bereits nach wenigen Minuten gelingt es dem Künstler, seinem Publikum die irische Kultur ganz nahe zu bringen. Die Songs, vorwiegend Eigenkompositionen, handeln von Auswanderern ("Paddies"), Herzschmerz, Heimweh, dem Krieg und dem Whisky. Obwohl Paddy Schmidt selbst kein Ire ist, identifiziert er sich mit dem kleinen Inselstaat: Mehrfach erzählt er Geschichten von eigenen Wanderungen, Freunden und Kneipentouren durch sein grünes Lieblingsland. Das klassisch rollende "R" ist bei nahezu allen Liedern nicht zu überhören. Neben der rauen Stimme Schmidts sorgen seine virtuosen Mundharmonika-Soli für Begeisterung. Eine spezielle Halterung platziert die Mundharmonika vor seinen Mund, damit er gleichzeitig Gitarre spielen kann. Fröhlich wippt er im Rhythmus, während Gitarrensaiten und Mundharmonika-Töne in rasenden Tempi um die Wette laufen.

Außerdem zeigt Schmidt immer wieder, dass er nicht nur Musiker ist, sondern ebenso viel Entertainer in ihm steckt. Häufig nimmt er das Langener Publikum aufs Korn. "Eigentlich seit ihr doch viel zu intellektuell für meine Musik. Naja, ich spiele ausnahmsweise trotzdem weiter", erklärt er augenzwinkernd während einer seiner zahlreichen Ansagen zwischen den Stücken. Das versteht jeder richtig: Jede Gelegenheit mitzusingen und den Künstler klatschend zu unterstützen wird vom Publikum freudig genutzt. "Mich hat Paddy nicht nur mit seiner Musik überzeugt", sagt Zuschauer Leon Thierfelder. "Das Gesamtpaket war einfach authentisch."

Paddy Schmidt war nicht der letzte Programmpunkt der Langener Sommerspiele. Noch den gesamten August stehen bei freiem Eintritt jeden Freitag Musiker auf der Bühne. In dieser Woche (8. August, ab 21 Uhr) bietet die Stereo Satellite Crew, eine Nachfolgegruppierung der Band Crayfish, akustische Rockmusik.