2011 gegründet

 

Artikel Offenbach Post vom 21. September 2012:

 

Keine Lust auf Liebeslieder

 

Neu-Isenburg - Jeder ist sich selbst der größte Feind. Das finden – überspitzt formuliert – Marco Mazur, Anton Lindig, Eric Weidner und Richard Hartmann.  

Von Enrico Sauda

Name of the Enemy proben im Jugendcafé für ihren Auftritt in der Hugenottenhalle
Name of the Enemy proben im Jugendcafé für ihren Auftritt in der Hugenottenhalle

 

"Deshalb haben wir unsere Band Name of the Enemy – also Name des Feindes – genannt", sagt der 21-jährige Marco, Sänger und Shouter der Isenburger Formation. "Wir wollten einen Namen, der ein wenig aus dem Rahmen fällt und über den die Leute nachdenken müssen", erklärt Gitarrist und Background-Sänger Anton.

 

Seit gut 18 Monaten spielt die Gruppe in dieser Besetzung und ist am morgigen Samstag beim Isla-Festival in der Hugenottenhalle zu hören. Auf die Ohren gibt es dann für die Besucher Musik der härteren und schnelleren Gangart. "Etwas zwischen Metalcore und Hardcore", versucht der 21-jährige Schlagzeuger Richard den Stil des Quartetts zu umschreiben. Maßgeblichen Einfluss auf den Klang der Stücke hat die Band Stick to your Guns, da sind sich Dreiviertel der Combo einig. Doch bei diesem Einfluss bleibt es sicher nicht. "Nein, von all der Musik, die uns gefällt, haben wir ein Stückchen in unsere Nummern einfließen lassen", sagt Marco, der auch die Texte schreibt. "Wir möchten einfach Musik machen – nicht zu abwegig, aber auch nicht zu romantisch."

 

Von Romantik keine Spur, das ist sicher

 

Von Romantik keine Spur, das ist sicher: "Bei uns gibt's keine Liebeslieder." Abwegig sind die Lieder, die die Vier brettern, ebenfalls nicht. Aber bevor sie Spielreife erlangen, gilt es, die Songs zu entwickeln. Zunächst feilen Anton und Richard daran – Gitarre und Bass. Danach kommt Marco mit dem Gesang und meist erst am Ende des Prozesses bringt Basser Eric seinen Teil ein. "Das ist keine gewollte oder gesuchte Reihenfolge, das passiert einfach so. Es spiegelt auf keinen Fall die Wertigkeit der einzelnen Instrumente oder Musiker wider", stellt Marco (band-)politisch korrekt klar.

 

So sind in den vergangenen anderthalb Jahren sechs Lieder aus der Taufe gehoben worden. "In ihnen geht es meist um Revolution", setzt Marco an, die Textzeilen zu deuten – gibt aber auf und geht lieber auf einzelne Lieder wie "Adrenaline" ein. "Darin stelle ich die Frage, warum ein Mensch nach dem Sinn des Lebens sucht." Bei "Bigger and higher than all" gehe es darum, "dass man sich anstrengen muss, um das zu erreichen, was man sich als Ziel gesetzt hat. Manchmal sogar bis über die eigenen Grenzen hinaus".

 

Konzert ist vorerst letztes

 

Die Musiker sind – bis auf den Schlagzeuger – in Isenburg keine Unbekannten, sammelten sie doch in ihren jeweiligen Vorgängerbands einiges an Live-Erfahrung, die ihnen am Samstag vor hunderten Zuschauern in der Huha zugute kommen wird. "Als Faith Effect sich auflösten, haben wir zunächst alleine weitergemacht", erinnert sich Anton. Ein paar Monate ging das so, dann lernten sie bei einer der Ausgaben der "Freitach-Nacht"-Konzertreihe im Jugendcafé die anderen beiden kennen und beschlossen, sich gemeinsam in den Proberaum des Jugendcafés zu sperren, um Lieder zu komponieren.

Seitdem haben sie bereits mehrmals im Jugendcafé gespielt, standen im Sprendlinger Jugendzentrum vor Publikum und traten bei Geburtstagsfeiern auf. "Das nächste Konzert beim Isla ist auch unser vorerst letztes", sagt Marco. Die Semesterferien sind vorbei und für drei von ihnen steht Büffeln auf dem Programm.

 

Das wäre nur halb so wild, wenn sie sich dazu nicht in alle Winde verstreuen würden: Richard und Anton studieren in Biberach an der Riss pharmazeutische Biotechnologie, Marco studiert Kommunikationsdesign und "Eric macht grad Abi".